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Notfallübung mit dem Technischen Hilfswerk im Staatsarchiv Augsburg am 28.09.2019

„Nach einem Brand im Magazinanbau des Staatsarchivs Augsburg sind nach dem Ende der Löscharbeiten die dort gelagerten geschädigten Archivalien so schnell wie möglich zu bergen. Die technischen und personellen Ressourcen des Notfallverbunds reichen hierfür nicht aus, es wird die Unterstützung des THW benötigt.“ So oder so ähnlich lautete der „Hilferuf“ mit dem am Morgen des 28.09. der OV Augsburg des Technischen Hilfswerks durch den Notfallbeauftragten des Staatsarchivs Augsburg, Archivoberrat Rainer Jedlitschka M.A., der die gesamte Übung seitens des Notfallverbunds koordinierte, alarmiert wurde.

Nach dem Eintreffen der Einheiten des THW begannen diese unmittelbar mit dem Bergen der für diese Übung vorbereiteten Archivalien aus dem Magazintrakt des Staatsarchivs. Dabei handelte es sich um Unterlagen (Akten, Amtsbücher, Pläne etc.), die ohnehin für die Vernichtung vorgesehen waren und nun vorher noch für den Übungszweck präpariert wurden. Die Akten steckten teilweise noch in Ordnern, teilweise waren sie in archivtypischen Stülpdeckelkartons gelagert. Einige Amtsbücher, Ordner und Pläne waren vorher in Wasser gelagert worden, so dass die Helfer des THW auch Erfahrungen im Umgang mit völlig durchnässtem Archivgut gewinnen konnten, andere waren nur etwas angefeuchtet, um für die anschließende Dokumentation und Weiterbearbeitung durch die Teams des Notfallverbunds auch eine Bearbeitungsstrecke für feuchtes Archivgut anbieten zu können.

Zwei Herren in Warnwesten

Parallel zur Bergung der Archivalien aus einem der oberen Stockwerke des erst vor einigen Jahren eröffneten Magazinanbaus des Staatsarchivs errichteten andere Mitarbeiter des THW auf dem Parkplatz des Staatsarchivs ein Zelt und bauten darin Tische für die vom Notfallverbund betreuten drei Dokumentations- und Verpackungsstrecken für trockenes, feuchtes und durchnässtes Archivgut auf.

Der Schwerpunkt der Notfallübung seitens des Notfallverbunds lag auf der Erprobung der Dokumentation der geborgenen Objekte mittels Fotografierens mit dem Smartphone. Vor dem Eintrag in der Erfassungsliste mit einer kurzen Beschreibung und dem Einwickeln in Stretchfolie – falls es sich um durchnässte oder feuchte Objekte handelt – wird ein Foto des Objekts zusammen mit der laufenden Nummer gemacht. Schließlich landet jedes Objekt in der zu der jeweiligen Strecke gehörigen Gitterbox. Im Ernstfall würden die gefüllten Gitterboxen oder Paletten – eventuell durch das THW – in ein Kühlhaus (durchnässtes oder feuchtes Kulturgut) zur Lagerung bis zur abschließenden Gefriertrocknung oder ein „Asylarchiv“ (trockenes Kulturgut) zur vorübergehenden Aufbewahrung transportiert werden.

Eine Dame hinter einer roten Kiste

Mit einer gemeinsamen Brotzeit nach Abschluss der Übung bedankten sich die Mitglieder des Notfallverbunds Augsburg bei den Teams des THW (OV Augsburg) für die großartige Unterstützung. Die Übung zeigte eindrücklich, wie überaus wertvoll die vom THW angebotenen Dienste bei einem Katastrophenfall in einer der dem Notfallverbund angehörenden Augsburger Kultureinrichtungen sein können. Bei dieser Übung waren es die Hilfe bei der Bergung, das Bereitstellen eines Zeltes mit Tischen oder der Abtransport der geborgenen Objekte. Wie wir inzwischen wissen, reicht das Angebot der THW aber noch weit darüber hinaus. Wir hoffen, dass wir es nie in Anspruch nehmen müssen, sind aber sehr froh, im Notfall das THW an unserer Seite zu wissen! (08.10.2019)

Gruppe von Menschen vor großen blauen Fahrzeugen

(alle Fotos: Kerstin Lengger, Stadtarchiv Augsburg)


Sitzung der AG Notfallverbund am 08.05.2019

Zum zweiten Mal trafen sich die Mitglieder der AG Notfallverbund am 08.05.2019 zu einer Sitzung im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim). Zu Beginn der Sitzung stellten Herrn Knorz und Herr Wetzel vom THW Augsburg die Katastrophenschutzeinrichtung des Bundes im Allgemeinen und die spezifischen personellen und technischen Möglichkeiten des Ortsverbandes Augsburg vor. So gibt es hier neben Bergungsgruppen eigene Fachgruppen für die Bereiche Räumen, Logistik, Infrastruktur, Beleuchtung, Elektroversorgung und Wasserschaden, die auch jederzeit bei einem Notfall in einer der Einrichtungen des Notfallverbundes zu Hilfe gerufen werden können. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass von beiden Seiten großes Interesse an einer Kooperation besteht, die z.B. in einer Beteiligung des THW an einer der nächsten Übungen des Notfallverbunds bestehen könnte.

Nach den Berichten zu aktuellen Entwicklungen im Bereich der Notfallplanung und Notfallverbünde stand die Frage der Aufnahme weiterer Kulturgüter verwahrender Einrichtungen auf der Tagesordnung. Frau Winner berichtete als Vertreterin der Kunstsammlungen und Museen Augsburg vom Interesse ihrer Einrichtung an einer Mitgliedschaft, was innerhalb der Arbeitsgruppe mit Freude zur Kenntnis genommen wurde. Die Formalitäten zur Aufnahme als Mitglied sollen so bald wie möglich abgewickelt werden.
Am Ende der Sitzung standen die Planungen der nächsten Übung im Oktober im Staatsarchiv Augsburg, deren thematischer Schwerpunkt in der Optimierung der Dokumentation geborgener Kulturgüter liegen soll. Herr Jedlitschka (Staatsarchiv Augsburg) und Herr Dr. Stoll (Universitätsbibliothek Augsburg) stellten zur Einführung kurz verschiedene technische Möglichkeiten zur fotografischen bzw. filmischen Dokumentation vor und erläuterten die jeweiligen Vor- und Nachteile. (24.05.2019)